Antennenbau
Praktischer Antennenbau für den CB-Funk: End-Fed-Antennen für das 11m-Band
Konstruktion, Theorie und Praxisbeispiele
Grundlagen des Antennenbaus für das 11m-Band
Das 11m-Band deckt den Frequenzbereich in Europa mit wenigen Ausnahmen meist um 27 MHz ab (26,965 – 27,405 MHz). Für den Bau von CB-Antennen bedeutet das, dass Drahtlängen und Dimensionen vergleichsweise grosszügig ausfallen, aber dennoch mit haushaltsüblichen Mitteln realisiert werden können.
- Länge einer Halbwellenantenne für 27 MHz: ca. 5,28 Meter.
- Länge einer Viertelwellenantenne: ca. 2,64 Meter.
- Material: Kupfer- oder Aluminiumdraht, Isolatoren, Koaxialkabel (z.B. RG-58), ggf. Balun oder Unun, Montagematerial.
End-Fed-Antennen für das 11m-Band
Theorie
End-Fed-Antennen, auch als endgespeiste Drahtantennen bekannt, sind besonders beliebt im CB-Bereich. Sie zeichnen sich durch eine einseitige Speisung (am Drahtende) aus. Das macht sie flexibel – sie benötigen nur einen Aufhängepunkt (z.B. am Balkon, Baum oder Mast) und lassen sich unauffällig installieren.
Der wesentliche Vorteil: Sie sind einfach zu bauen und brauchen wenig Platz. In ihrer einfachsten Form besteht eine End-Fed-Antenne für das 11m-Band aus einem etwa 5,28 Meter langen Draht, der direkt oder über einen Anpassungstransformator (z.B. 9:1 Unun) mit dem Koaxialkabel des Funkgeräts verbunden wird.
Praktisches Beispiel: Bau einer 11m-End-Fed-Antenne
- Materialien:
- 5,28 Meter Kupferdraht (1,5 mm² reicht völlig aus)
- 1x Keramik- oder Kunststoffisolator für das freie Drahtende
- 1x 9:1-Unun (selbstgewickelt oder fertig gekauft)
- Koaxialkabel (RG-58 oder besser)
- Wetterschutz (z.B. Schrumpfschlauch, Isolierband)
- Aufbau:
- Den Draht an einem Ende mit dem Unun verbinden und das andere Ende durch den Isolator führen.
- Den Draht möglichst waagrecht oder leicht schräg (z.B. „Sloper“-Variante) spannen – zwischen Hauswand und Baum, Balkon und Mast etc.
- Das Koaxialkabel am Unun anschliessen und zum Funkgerät führen.
- Verbindungen wetterfest machen.
- Bei Bedarf: Mit einem Antennenanalyser oder SWR-Meter die Resonanz überprüfen und den Draht ggf. leicht kürzen oder verlängern.
Praxistipp: Wer keinen Unun zur Verfügung hat, kann den Draht testweise direkt ans Koaxialkabel anschliessen – muss dann aber mit erhöhtem SWR und somit geringerer Effizienz rechnen. Für Portabelbetrieb genügt oft schon eine einfache End-Fed-Antenne ohne weitere Anpassung.
Erfahrungen aus der Praxis
Viele Selbstbauer berichten, dass gerade bei einfachen End-Fed-Antennen schon mit wenig Aufwand gute Reichweiten erzielt werden können. Wichtig sind eine saubere, stabile Montage und der Schutz der elektrischen Verbindungen vor Feuchtigkeit. Antennendrähte können mit etwas Lack wetterfest gemacht werden; Schrumpfschläuche bieten zusätzlichen Schutz für Transformatoren oder Verbindungsstellen.
Wer keinen eigenen Garten hat, kann eine End-Fed-Antenne auch unauffällig am Balkon, Fenster oder Dach anbringen. Für den portablen Betrieb genügt oft ein Teleskopmast und eine Rolle Draht – so ist der Aufbau innerhalb weniger Minuten erledigt.
Zubehör und Hilfsmittel
- SWR-Meter: Unverzichtbar zur Abstimmung der Antenne auf optimale Resonanz und minimale Stehwellen.
- Balun/Unun: Gerade bei End-Fed-Antennen wichtig, um Anpassungsprobleme und Mantelwellen zu vermeiden.
- Antennenanalyser: Für Fortgeschrittene ein hilfreiches Werkzeug, um das Verhalten der Antenne im Detail zu studieren.
- Wetterschutz: Schrumpfschlauch, Isolierband, Silikonmasse zum Abdichten von empfindlichen Verbindungen.
Fazit
Der praktische Antennenbau für den CB-Funk ermöglicht mit überschaubarem Aufwand und geringen Kosten sehr leistungsfähige Funkanlagen. End-Fed-Antennen punkten durch ihre Flexibilität und Einfachheit. Mit ein wenig handwerklichem Geschick und der Bereitschaft zum Experimentieren kann jeder Funkfreund eigene Lösungen entwickeln – die Freude am Selbstbau ist dabei genauso gross wie die Erfolgserlebnisse am Mikrofon. Ein SCBO-Antennenleitfaden-Büchlein ist in Arbeit und wird demnächst im Downloadbereich verfügbar sein.